Natürlich, wie Holz...

Österreichische Traditionen der Holzbearbeitung


Offenkundiger
Vorzug
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Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Zubereitungen

Vollnatürliche Zubereitungen Synthetische Zubereitungen
Bestandteile
Gewonnen aus pflanzlichen und fossilen Quellen: Öle, Harze, Wachse, Pigmente und Minerale. Gewonnen durch Synthese aus Erdöl, Erdgas oder Steinkohle. Diese Stoffe haben keine Analoga in der Natur. Das sind üblicherweise Alkyd-, Polyurethan-, Acryl-, Nitrozellstoff- und Chlorvinyl-Harze.
Alle diese Stoffe sind mit Menschen voll kompatibel, weil sie in der Natur entstanden sind, und sich über Tausendjahre erfolgreich bewährt haben. Physiologische Wirkung ist nur wenig erforscht, normalerweise ist diese Wirkung entweder eindeutig negativ, oder äußerst negativ, was sowohl für eigentliches Polymer-Verbundmittel, wie auch für Beimischungen charakteristisch ist, weil sich im Laufe der Synthese immer Beimischungen bilden. Die Einwirkung erfolgt im Hautkontakt und über Atmungsorgane.
Eventueller Duft im Laufe der Austrocknung und einige Zeit danach bedingt sich nur durch flüchtige Naturkomponenten, die für den Menschen ganz gefahrlos sind, und die kein Anlass für Bedenken sind. Der Geruch bedingt sich durch vorhandene niedrigmolekulare chemische Beimischungen, welche besonders schädliche Wirkung ausüben, weil sie großes Durchdringungsvermögen (hohe Flüchtigkeit), und die für Menschen unnatürliche chemische Struktur haben. Dieser Faktor ist äußerst bedenklich.
Die Natur-Rohstoffe werden verarbeitet, das heißt physikalisch gereinigt (Filtration, Ausfrieren, Bearbeitung mit natürlichen Sorptionsmitteln, mit Wasserdämpfen etc.), bzw. eingekocht bis auf Verdickung (Polymerisation), und aus so veredelten Rohstoffen wird dann homogene Zubereitung hergestellt. Man kann auch Oxydation unter Lufteinwirkung verwenden. Synthetische Stoffe werden im chemischen Synthese-Verfahren gewonnen, wobei auch unterschiedliche Nebenprodukte entstehen, die sich aus dem Fertigprodukt nicht vollständig entfernen lassen.
Die Zusammensetzung ist transparent, klar und offen deklariert, weil der Konsument absolut im vollen Umfang informiert sein soll. Gewöhnlich wird die Zusammensetzung nur sehr ungefähr angegeben, es werden nur jeweilige Type der Substanzen mitgeteilt,   wie etwa “Alkydharz, Spezialzusätze, spezielle Formel usw.”, was dem Konsumenten keine Information über mögliche Einwirkungen auf seine Gesundheit gibt.
Adhäsion zum Holz
Natürliche Öle und Harze dringen leicht in die Holzoberschicht ein, wobei die Holzzellwände benetzt werden; dann wird dieses Natur-Material in der Holzoberschicht teilweiche polymerisiert, wobei ein Teil davon immer noch auf der Oberfläche bleibt, weswegen der Auftrag mit dem Holz eine Einheit bildet. Dank diesem Umstand wird der Anstrich mit dem Holz praktisch unabtrennbar. Der Grund dafür liegt darin, dass die Moleküle von Ölen und Harzen viel kleiner im Vergleich mit Holzzellen sind. Normalerweise wird das fertige Polymer-Harz im Lösemittel aufgetragen. Wegen von großen Polymer-Ketten ist dieses Harz nicht dazu fähig, in die Holzoberschicht einzudringen. Aus diesem Grund bildet sich ein Film auf der Holzoberfläche, der mit dem Holz nur sehr gering verbunden ist.
Die Holzzellen (Holzporen) bleiben auch nach Bearbeitung nicht blockiert, sie lassen leicht Wasserdämpfe durch, wobei Flüssigwasser das Holz nicht benetzen kann, weil die Poren sehr klein sind, und weil die Holzzellwände nach Bearbeitung über wasserabweisende Eigenschaften verfügen. Die Holzporen bleiben mit Polymer-Folie blockiert. Diese Folie verbleibt nur außen, sie kann die Zellwände nicht durchtränken. Aus diesem Grund können weder Wasserdämpfe noch Flüssigwasser ins Holz eindringen, oder aus dem Holz ausscheiden, ohne die Polymer-Folie zu zerstören.
Verarbeitungsmethoden
Die Zubereitung wird in einem konventionellen Verfahren (Pinseln, Walzen, Sprühen, Eintauchen), aber auch mit Spatel oder mit Tuchlappen aufgetragen. Zum Unterscheid von synthetischen Farben kann das Auspolieren beim Auftrag und danach erforderlich werden. Oder für bessere Aufnahme erfordern einige Produkte das Umverteilen, oder die Einreibung mit darauffolgender Überschuss-Entfernung. Beim Auftrag sind Berichtigungen möglich, was die Optik der bearbeiteten Oberfläche gar nicht verdirbt. Der Auftrag erfolgt im konventionellen Verfahren, mit Pinsel, Walze oder Sprühgerät. Beim Auftrag von Farben mit Lösemitteln im Raum oder im Innenbereich ist gewaltige Ventilation bzw. starke Be- und Entlüftung erforderlich, um Dyskomfort vom Lösemittelgeruch und schädliche Gesundheitseinwirkungen zu minimieren. Alle Berichtigungen beim Auftrag zeigen sich später als Schäden des Anstrichs auf, wie etwa Glanzunterschiede, Tondifferenzen etc.
Außenoptik nach Bearbeitung
Das Holz erhält nach Bearbeitung teure, gepflegte Optik insbesondere bei Verwendung der 100% Produkte mit dem Auspolieren nach dem Auftrag. Natürliche Holztöne kriegen besondere Tiefe und brillante Saftigkeit. Die Holzoberfläche sieht harmonisch und natürlich aus. Es steht reiche Auswahl an Holzmaserungen je nach dem Produkt und Bearbeitungstechniken beim Auftrag zur Verfügung. Die Holzoberfläche erhält eine “künstliche” billige und arme Optik. Im Vergleich mit natürlichen Zubereitungen sieht man auf dem Holz eine Folie, die visuell als etwas für das Holz unnatürliches betont wird. Es gibt nur wenige Gestaltungsvarianten, und zwar, nur die Folie mit unterschiedlichen Glanzgraden.
Trockenrückstand und Verbrauch
Viele natürliche Zubereitungen haben 100% Trockensubstanz. Wasserbasierte Zubereitungen und diese mit natürlichen Lösemitteln haben normalerweise ca. 55-75% Trockenrückstand. Aus diesem Grund liegt der Verbrauch um 2-3 niedriger im Vergleich mit synthetischen Farben. Für wasserbasierte synthetische Produkte und für Lösemittelzubereitungen beträgt der Trockenrückstand normalerweise nur etwa 12-18%, sehr selten bis auf 25-30%. Der Grund liegt darin, dass die Lösung des Polymers, der die Folie bilden soll, hohe Viskosität aufweist. Daraus ergeben sich großer Verbrauch und überflüssige Ausgaben beim Kauf und Transport des unnötigen “Ballastes” synthetischer Farben. Auch muss man die Umweltbelastung und gesundheitliche Schäden beim Auftrag berücksichtigen.
Spärlichkeit
Die Produkte ÖLIA Natufarben haben den Preis, der mit dem Preis synthetischer Farben im mittleren und hohen Preissegment vergleichbar ist. Weil aber der Auftrag sehr spärlich erfolgt, liegen die Kosten für Bearbeitung einer Flächeneinheit niedriger im Vergleich mit synthetischen Farben. Es gibt auf dem Markt die Produkte aus unterschiedlichen Preissegmenten. Synthetische Farben aus dem mittleren und dem höheren Preissegment kosten ebenso teuer, oder sogar noch teurerer als Natur-Produkte ÖLIA Naturfarben.
Nutzung im Außenbereich
Die Elastizität des Anstriches entspricht der Holzelastizität, oder ist noch besser. Darum platzt sich der Anstrich bei natürlichen Größen-Änderungen unter Einwirkung der Feuchtigkeit, Sonne oder Kälte nicht.Der Anstrich ist für Wasserdämpfe völlig durchlässig, nicht aber für Flüssig-Wasser. Dank dieser Schlüsselbesonderheit lassen sich natürliche Farben nicht abblättern, und sie dienen viel länger im Vergleich mit synthetischen Farben. Synthetische Folie hat nur geringe Elastizität und ist für Wasserdämpfe undurchlässig; darum platzt diese Folie und blättert sich ab, wenn sich die Holzgrößen unter Einwirkung der Wärme oder Kälte ändern, aber auch bei Verdunstung der Feuchtigkeit aus dem Holz. Dabei bilden sich Risse, welche schnelle Zerstörung des Holzes begünstigen.
Nutzung im Innenbereich
Der Anstrich aus natürlichen Zubereitungen hat die große Lebensdauer, und zwar mehreren Jahrzehnten. Es ist keine Ausscheidung schädlicher Stoffe im Raum möglich, weil die Farbe völlig natürlich ist.Zwar können sich noch einige Zeit nach Durchtrocknung einige Stoffe ausscheiden, die aber natürlichen Ursprung haben, und die demnach keine schädliche Wirkung auf Menschen ausüben. Bei der Nutzung synthetischer Farben werden niedrigmolekulare Substanzen – wie etwa Konservierungsmittel, Koaleszenten (das heißt die Stoffe, welche richtige Trocknung der Farben begünstigen), Weichmacher, Verbundmittel-Komponenten, Produkte der Umsetzung des Polymer-Grundstoffs etc. – ausgeschieden,  welche die Luft im Raum ununterbrochen vergiften. Aus diesem Grund ist jeder beliebige Geruch vom synthetischen Produktanstrich als bedenklicher Faktor einzuschätzen, weil er durch synthetische und schädliche Substanzen verursacht wurde.
Reparaturfähigkeit
Für Reparatur des natürlichen Anstrichs reicht in der Regel aus, den beschädigten (oder stark verschmutzten) Bereich mit Schmirgelpapier zu bearbeiten und lokal die neue Zubereitung aufzutragen; dabei ist das Schleifen der ganzen Oberfläche nicht erforderlich. In 6-7 Jahren der Nutzung auf der Sonnenseite reicht es aus, über den alten Anstrich die neue Schicht der Farbe aufzutragen, wobei man keinen alten Anstrich entfernen muss, weil er sich nicht abblättert und mit der Oberfläche fest verwachsen ist. Synthetischer Farbanstrich im Außenbereich beginnt gewöhnlich bereits in 2-4 Jahren abzublättern, und noch nach 1-2 Jahren beginnt das Holz zu zerstören. Für Erneuerung des Anstrichs ist es demnach erforderlich, den ganzen alten Anstrich zu entfernen.Bei lokalen Schäden des synthetischen Anstrichs mit geringem Deckvermögen ist es erforderlich, die ganze Oberfläche vom alten Anstrich zu befreien, sonst bleiben merkliche Spuren nach Erneuerung.